Prof. Peppino Wieternik
1919 - 1979

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Kunstwerke mit Texten des Künstlers

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Publikationen und Preise

Texte zum Künstler



Texte zum Künstler

Albert Paris Gütersloh "Vorwort zur Ausstellungseröffnung Peppino Wieterniks in der Kleinen Galerie" 1957

Peter Baum "Zeugnisse innerer Freiheit – zur informellen Periode von Peppino Wieternik" in Weg und Wende 1974

Presseinformation der Galerie Hofstätter zur Ausstellung "Aufschrei" 1996

Presseinformation der Galerie Hofstätter zur
Ausstellung "Aufschrei" 1996

Peppino Wieternik hat seinen Ansatz in der kubistischen Formensprache und nach kurzer überwundener Phase des phantastischen Realismus, geht er gegen Mitte und Ende der 50er Jahre in seine Pariser Zeit zu figurativen Abstraktionen über, wovon Werke wie "Allegretto" (1958) und "Verschlingungen" (1957/58) zeugen.


Allegretto 1958

Bald jedoch, beeinflusst durch Jackson Pollock´s Action Painting Malerei, dessen Technik des Schütt- und Gießverfahrens und durch die Beschäftigung mit der Zwölftonmusik von Josef Matthias Hauer, entstehen die ersten gestischen Bilder. Wieternik tritt in die Periode der "Farbklangmalerei".


Gestik-Aufschrei 1962

Parallel dazu arbeitet er kalligrafisch. Die Schriftzeichenbilder sind die "Antwort an Angela" auf die spontanen, unkomplizierten Kritzeleien seiner Tochter. In der Folge geht Wieternik in seiner Malerei von Skizzen, einem vorprogrammierten Bildthema aus, die Aussagen entstehen aber erst während des Malakts. "Die im Malprozess vorprogrammierte Idee wird aufgenommen und im weiteren Malverlauf versuchsweise herausgebildet, wieder übermalt, bis eine bestimmte Form der Aktion, wesentlich bestimmt durch die Kontrolle des Künstlers, entstanden ist." Der Titel entsteht danach, als eine "essentielle Umschreibung des Zustandes seiner Person während des Malvorgangen". (Joe Wendig/Gemaltes Gespräch)



Antwort an Angela 1961

In Anlehnung an den Surrealismus, gegen Ende der 60er und Beginn der 70er Jahre bedient er sich der Methode der freien Assoziation und der Freilegung des Unbewussten, des psychischen Automatismus. Er kreiert komplexe großformatige Raumbilder von phallischer Sexualsymbolik. Dabei setzt er bunte Farbspuren in große, schwarz begrenzte Bildflächen, deutbare, verselbstständigte Zeichen "Symbole der ewigen Fruchbarkeitsgottheit ". (Wieternik zu Grete Helfgott/Gemaltes Gespräch). Sie sind für ihn Mittel seiner Persönlichkeitsfindung.


Die Sonne rinnt über meinen Körper 1970

Als Vertreter des Informel versteht Wieternik, ähnlich wie Ernst Wilhelm Nay, Farbe nicht als Umschreibung von Form, sondern von ihr unabhängig, als Suggestion einer Raumform oder einer rhythmischen Raumbewegung.